Masterarbeit in Finance (Finanzen)

Obwohl auf dem Papier nur ein Teilgebiet der BWL, gibt es mittlerweile eigene Hochschulen, die sich nur auf das Thema Finance / Finanzen konzentrieren. Die Frankfurt School of Finance & Management beispielsweise, eine private Hochschule in Frankfurt am Main, schult jedes Jahr viele junge Nachwuchskräfte in Bachelor- und Masterstudiengängen in genau diesem Bereich. “Banking & Finance”, “Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Wirtschaftsprüfung” oder “Finance & Management” heißen die Studiengänge, in denen ein intensives Finanz-Curriculum gelehrt wird.

Der Bedarf an gut ausgebildeten Studierenden, die sowohl fundierte BWL-Kenntnisse haben, als auch im mathematischen Bereich geschult sind, ist in der Finanzbranche stets hoch. Insbesondere in Abteilungen wie Risk Management, Investment Banking, Asset & Liability Management, Treasury und ähnlichen Banken-Funktionen finden Studierende mit dem Schwerpunkt Finanzen meist schnell eine Anstellung. Dabei ist die Begeisterung der Studierenden für Finanz-Themen auch seit der großen Finanzkrise nicht gesunken. Ganz im Gegenteil: Die gut bezahlten Jobs in den Bankenvierteln Frankfurts und Londons üben immer noch eine große Faszination auf auf die Studierenden aus. Grund genug, uns einmal etwas ausführlicher damit zu beschäftigen, welche Möglichkeiten Studierende in dem Bereich schon während der Abschlussarbeit haben. Wir beleuchten drei Themengebiete, die sich für die Bearbeitung während einer Masterarbeit anbieten.

Thema für Masterarbeit im Bereich Finanzen / Betriebswirtschaft / Controlling: “Etablierung einer Liquiditätsplanung im operativen Bereich”

Wer während des Studiums die monatliche BAföG-Unterstützung (BAföG = Bundesausbildungsförderungsgesetz) erhalten hat, der weiß: Nach Abzug von Miete (die in einigen Städten wie München, Hamburg oder Frankfurt am Main durchaus auch mal 400 Euro betragen kann) und sonstigen monatlichen administrativen Kosten bleibt oft nicht mehr viel Geld übrig. Da kann man zwar beim täglichen Mittagessen durch die subventionierten Preise in der Mensa viel Geld einsparen, aber wenn dann noch eine Fahrt nach Hause am Wochenende ansteht, wird es schon wieder knapp mit dem Budget. Soll nicht doch ein Werksstudentenjob helfen, das nötige zusätzliche Kleingeld zu verdienen? Ein guter Überblick über die Kontobewegungen und zukünftige Ein- und Ausgaben ist schon im Studium absolut essentiell. Ist noch genug Geld für die Studentenparty am Ende des Monats da?

Auch für Unternehmen stellt die Liquidität ein großes Thema dar. Im Rahmen von kurzfristigen Liquiditätsprognosen überprüfen Unternehmen ständig, ob genügend Geld auf den Konten vorhanden ist, um alle fälligen Rechnungen zu begleichen (Cash Management). Dabei spielt auch eine große Rolle, dass aus buchhalterischer Sicht zahlungsbezogene Aspekte oftmals nicht berücksichtigt werden. Ein auf Rechnung verkauftes Produkt wird beispielsweise direkt als Umsatz gebucht, obgleich noch kein Zahlungseingang zu verzeichnen war. Im Rahmen der Liquiditäsplanung zählen aber nur reale Zahlungsströme.

Die RARI Food International GmbH ist ein Lebensmittelimport-Unternehmen von Frisch- und Tiefkühlware in den Bereichen Fleisch, Fisch- und Seafoodprodukte, das für eine Abschlussarbeit (Masterarbeit / Diplomarbeit ) genau im Bereich Liquiditätsplanung Unterstützung von Studierenden der Finanzwissenschaften / BWL sucht.  Konkret geht es darum, dass das Unternehmen, welches im Vertrieb primär mit Großhändlern und anderen Großabnehmern zusammenarbeitet, eine Liquiditätsvorschau (kurzfristig für 2-8 Wochen und langfristig für 12 Monate) methodologisch erarbeiten möchte. Dazu müssen die verschiedenen Zahlungsströme unternehmensintern analysiert und strukturiert werden, sodass zuverlässige Entscheidungen über Cash-Flow-relevante Ereignisse getroffen werden können. Die Ergebnisse sollen dazu dienen, die Einführung einer geeigneten Software unternehmensintern vorzubereiten und mit geeigneten Best Practice Empfehlungen aktiv zu unterstützen.

Thema Abschlussarbeit Finanzen / BWL: “Erabeitung einer Feasibility Study für eine Investitionsentscheidung in Schulungsequipment”

Für Unternehmen, die komplexe Produkte vertreiben, spielt es oft eine große Rolle, im Vertrieb schon den Kunden an die Funktionalität heranzuführen und auch nach dem Verkauf umfangreiche Unterstützungsmaßnahmen anzubieten, damit das Produkt auch zur Zufriedenheit funktioniert. Meist handelt es sich bei solchen komplexen Produkten um Maschinen. Auch die Optima packaging group GmbH mit Sitz in Schwäbisch Hall agiert nach diesem Konzept, denn die Produkte des Unternehmens sind hinreichend komplex: Sowohl Einzelmaschinen, als auch Komplettanlagen für Pharma-, Consumer-, Nonwovens- und Life Science-Produkte sind im Portfolio der baden-württembergischen Firma.

Dabei konzipiert das Unternehmen – um den Vertriebs- und After Sales Prozess zu unterstützen – auch kundenindividuelle Schulungen. Diese zielen darauf ab, die Kunden möglichst adäquat zu unterstützen bei der Bedienung der Maschinen und Anlagen. Um den Erfolg dieser Schulungen nachhaltig zu sichern, wird auch Schulungsequipment eingesetzt. Um konkret zu ermitteln, welches und wie viel Schulungsequipment gekauft werden soll, ist in diesem Bereich eine Abschlussarbeit ausgeschrieben, die insbesondere für BWL-Studierende mit dem Schwerpunkt Finanzen / Investitionsrechnung interessant sein könnte.

Denn letztlich gilt es, die essentiellen Grundlagen von Investitionsentscheidungen zu beleuchten und wissenschaftlich fundiert anzuwenden: Wie kann der Bedarf nach Schulungsequipment richtig eingeschätzt werden? Wie dynamisch ist der Bedarf und was sind die entscheidenen Faktoren bei der Fluktuation? Wo kann das Equipment gekauft werden und inwiefern können Mengenrabatte bei der Entscheidung für die Investition eine Rolle spielen? Was ist der Return-on-Investment und welche Stellhebel gibt es, um diesen zu maximieren? Studierende der BWL oder Finanzen können sich in diesem Themenfeld auf einige Aspekte konzentrieren und diese im Rahmen der Abschlussarbeit näher beleuchten.

 Thema Finanzwissenschaften / Finance / BWL: “Ganzheitliche Bewertung optionaler Kapitalmaßnahmen von Aktiengesellschaften”

Investitionen sind für Unternehmen eine gute Möglichkeit, um zu wachsen. Ein vielversprechenden internes Investitionsprojekt, welches einen höheren Return-on-Investment (ROI) verspricht als das normale Anlegen des Geldes zu einem Standardzinssatz, ist immer eine gute Möglichkeit für Unternehmen, um organisches Wachstum zu erzeugen. Gleichzeitig kann die Investition natürlich auch extern getätigt werden: Unternehmen können gezielte Akquisitionen tätigen, um anorganisches Wachstum der Umsätze, Synergien und somit auch Gewinnsprünge zu ermöglichen. Am Ende eines jeden Jahres sehen sich Unternehmer also stets damit konfrontiert, zu entscheiden, welche Investitionsobjekte für das folgende Jahr die vielversprechendsten sind und wie genau das verfügbare Geld allokiert werden soll. Diese Entscheidung wird dann noch komplexer, wenn es sich beim Unternehmen um eine Aktiengesellschaft handelt. Denn diese kann den Aktionären – also den Teilhabern der AG – zwar auch durch Investitionen und subsequente Wertsteigerungen dienen, aber gleichzeitig natürlich auch eine Dividende auszahlen.

Die MTU Aero Engines AG, seit 2005 im MDAX gelistet, beschäftigt sich als Aktiengesellschaft ebenfalls sehr intensiv mit solchen Themen und sucht in diesem Rahmen auch Inspiration und Ideen von BWL-Studierenden. Der Triebwerkhersteller kommt – nach einigen Jahren von starkem organischem Wachstum durch ein großes Investitionsprogramm – gerade in die Phase, in der die Verwendung des Cash Flows auch aus der Perspektive der Shareholder wieder stärker in den Vordergrund treten soll. Dazu sollen im Rahmen einer Abschlussarbeit verschiedene Kapitalmaßnahmen für Aktiengesellschaften recherchiert und analyisert werden, um diese im Anschluss anhand von entwickelten Kriterien zu bewerten.

Dabei geht es natürlich auch darum, zu analysieren, welche Kapitalmaßnahmen von Aktiengesellschaften normalerweise in welcher Art von Situation angewandt werden. Dazu können sowohl einige bestimmte Fälle näher beleuchtet werden, als auch – sofern es die Datenlage erlaubt – empirisch gearbeitet werden. Es ist die zentrale Aufgabe des Vorstands von Aktiengesellschaft, den Wert der einzelnen Unternehmensanteile zu maximieren. Über welche Maßnahmen sich dies am besten gestalten lässt? Eine Fragestellung, die Studierende zum Zentrum ihrer Masterarbeit machen können und somit aktiv dazu beitragen können, die Diskussion bei einem börsennotierten Unternehmen zu prägen.

Weitere Themen aus dem Bereich BWL und Finanzen gibt es natürlich auch auf www.die-masterarbeit.de .