Es gab keinen Tag, an dem ich nicht gestaunt habe.

Veröffentlicht von: am 04.05.2016

Katrin Schröder hat Biowissenschaften (Bachelor of Science) und Biotechnologie (Master of Science) an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster studiert und absolviert seit Dezember 2014 ein 18-monatiges Traineeprogramm bei Fresenius Kabi im Bereich Quality Management, Pharmaceuticals Division. Wie sie dazu kam, ob sich ihre Erwartungen erfüllt haben und was ihr größtes Highlight war, das hat sie uns in einem Interview verraten.

Katrin, warum hast du dich nach Ende deines Studiums für ein Traineeprogramm entschieden?

Ich habe meine Masterarbeit bereits in der Industrie geschrieben und war mir sicher, dass ich meine Karriere nicht auf die Forschung an der Universität ausrichten wollte, da mich die Abläufe und das Management eines Unternehmens viel mehr begeisterten als die Grundlagenforschung, die ich an der Uni kennengelernt habe. Aus diesem Grund zweifelte ich, ob eine Promotion nach dem Studium noch das Richtige war – viel mehr dachte ich an einen MBA oder Ähnliches. Durch Freunde, die BWL studiert hatten, erfuhr ich von dem Konzept eines Traineeprogramms, welches mir vorher völlig unbekannt war. Ich fand die Idee dahinter – ein Unternehmen rundum kennenzulernen und dabei seine eigenen Stärken und Potenziale zu entdecken – einfach klasse. Also legte ich alles daran, Traineeprogramme für Naturwissenschaftler ausfindig zu machen, was gar nicht so einfach war, da sie noch nicht so stark verbreitet sind.

Wie bist du dann auf Fresenius aufmerksam geworden?

Da ich meine Masterarbeit bereits bei einem großen Unternehmen in der Chemieindustrie geschrieben hatte, wusste ich die Internationalität und die vielfältigen Möglichkeiten in einem Konzern zu schätzen. Außerdem hat mich die Produktvielfalt bei Fresenius beeindruckt, so dass ich bewusst nach Stellenanzeigen auf der Website von Fresenius geschaut hatte. Dort bin ich schließlich auf die Ausschreibung für das Traineeprogramm im Quality Management von Fresenius Kabi gestoßen.

Welche Erwartungen hattest du an das Traineeprogramm im Allgemeinen, aber auch speziell an Fresenius?

Ich habe erwartet, viele verschiedene Abteilungen kennenzulernen und so die Organisation und Struktur in einem Konzern zu verstehen. Außerdem habe ich mir erhofft, dass sich die Internationalität von Fresenius Kabi in der Zusammenarbeit bemerkbar macht, dazu eine gewisse Offenheit und Dynamik sowie ständig neue Herausforderungen. Auf den Verlauf des Programms bezogen habe ich mir gewünscht, dass ich meine eigenen Neigungen entdecken und das Programm in Bezug auf diese Stärken auslegen kann.

Inwieweit wurden deine Erwartungen erfüllt?

Voll und ganz. Besonders gefallen hat mir, dass ich von Station zu Station immer besser verstanden habe, wie sich Werke organisieren, so dass ich neue Aufgaben mit einer immer breiter werdenden Perspektive angehen konnte. Außerdem finde ich es toll, dass ich den Verlauf des Traineeprogramms selbst mitbestimmen konnte. So haben mein Mentor und ich immer gemeinsam besprochen, welche Stationen für mich sinnvoll wären.

Welches waren denn die einzelnen Stationen deines Traineeprogramms?

Meine erste Station war am Standort Oberursel im Bereich Quality Management Pharmaceuticals. Hier habe ich an einem Lieferantenmanagement-Projekt mitgewirkt und direkt die Koordination zu Werken weltweit übernommen. So bekam ich gleich eine gute Übersicht über die verschiedenen Werke und lernte die Herausforderungen im globalen Qualitätsmanagement zu verstehen. Nach meinem zweiten Einsatz im Werk in Friedberg, wo ich in der Qualitätskontrolle tätig war, folgte ein Auslandseinsatz in Port Elizabeth, Südafrika. Dort habe ich an der Koordination von zwei wichtigen Projekten mitgewirkt: zum einen bei der Vorbereitung auf eine Inspektion durch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und zum anderen bei einem Techniktransfer einer Produktionslinie von Amerika nach Südafrika. Zwischenzeitlich habe ich die Leitung einer Produktionslinie im Tagesgeschäft unterstützt und war Teil eines Untersuchungsteams bei einer schwierigen Prozessvalidierung. Im Anschluss an Südafrika wurde ich vier Monate in Bad Homburg in der Qualitätssicherung für enterale Nahrung eingesetzt, was einen Kontrast zum bisherigen Arbeitsumfeld darstellte, da es bei der Produktion von enteraler Nahrung ganz andere Vorschriften und Gesetze einzuhalten gilt. Hier habe ich mich mit einer Prozessvalidierung, welche meine volle Aufmerksamkeit forderte und für die ich jede Menge Labordaten sichten, strukturieren und auswerten musste, beschäftigt. Als fünfte und damit letzte Station folgte ein weiterer Auslandseinsatz in Graz in Österreich. Dort war ich stark in die Vorbereitung für eine Inspektion eingebunden, und ich lernte viel in Bezug auf die Voraussetzungen und das Management eines Produktes, die es erfüllen muss, um für den amerikanischen Markt zugelassen zu werden.

Inwieweit hat Fresenius deine Weiterentwicklung gefördert?

Teil des Traineeprogramms sind zwei Seminare, die nach den eigenen Interessen und Bedürfnissen gewählt werden können. Mein erstes Seminar habe ich in BWL für Nachwuchsführungskräfte belegt, das zweite war ein von Fresenius angebotenes Programm, dass sich „Fresenius Career Starters“ nennt und die Traineezeit begleitet. Es stellt ein super Coaching für Berufsanfänger dar und Themen waren unter anderem die Erstellung und Weiterentwicklung eines persönlichen Profils, Selbstmarketing, Zeitmanagement, Konfliktmanagement etc. Das meiste lernt man aber natürlich on-the-job, was vor allem auch daran liegt, dass man mit der Zeit immer mehr Verantwortung bekommt.

Was sollte man auf jeden Fall mitbringen, wenn man ein Traineeprogramm im Quality Management machen möchte?

Neben einem naturwissenschaftlichen Master-Abschluss sollte man Interesse an der Arzneimittelproduktion und ein hohes Qualitätsbewusstsein mitbringen. Persönlich ist es wichtig, ganzheitlich denken und handeln zu können und den verschiedensten Aufgaben und Menschen gegenüber offen zu sein. Eine gesunde Portion Aufgeschlossenheit, Neugier, Extrovertiertheit sowie ein Faible für internationale Zusammenarbeit schaden dabei nicht. 😉

Rückblickend betrachtet: Was war dein größtes Highlight während der letzten knapp 18 Monate?

Wenn ich auf die gesamte Traineezeit zurückblicke, fällt mir auf, dass mir die Arbeit in jeder weiteren Station immer mehr Spaß gemacht hat. Das lag ganz einfach daran, dass ich immer mehr die Zusammenhänge verstanden und verantwortungsvollere Aufgaben bekommen habe und mein persönliches Netzwerk innerhalb von Fresenius immer größer wurde. Wenn ich mir aber eine Sache aussuchen muss, dann ist mein größtes Highlight ganz klar der Aufenthalt in Südafrika. Dort hatte ich meine ersten großen Projekte, die eine echte Herausforderung darstellten, und ich habe ein ganz anderes Arbeits- und Lebensumfeld erleben dürfen als in Deutschland. Es gab dort keinen Tag, an dem ich nicht gestaunt habe.

Du bist nun fast fertig mit dem Traineeprogramm. Wie geht es danach für dich weiter?

Ab 1. Juni habe ich in der Pharmaceuticals Division eine Stelle als Junior Project Manager Quality Assurance. Ich freue mich riesig darauf, denn ich mache das, was mir im Traineeprogramm am meisten Spaß bereitet hat: Projektmanagement, mit vielen verschiedenen Menschen zusammenzuarbeiten und gemeinsam nach Lösungsansätzen und Strategien zu suchen. Dazu werde ich weltweit viel unterwegs sein, um die Werke direkt vor Ort bei neuen Projekten zu beraten und zu unterstützen.

Vielen Dank für das Interview, Katrin! Und viel Erfolg bei den kommenden Herausforderungen!

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