Dienstleistungs- und Logistikzentrum in Ludwigsburg – innovativ und hoch automatisiert

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Gerd MichlerName, Tätigkeit/Abteilung:

Gerd Michler, Leiter Dienstleistungs- und Logistikzentrum in Ludwigsburg / Logistik

Lieblingsfarbe außer Orange?:

Grün

Beschreiben Sie sich mit 3 Worten!:

realistisch, zuverlässig, unkompliziert

Für was können Sie sich begeistern?:

wandern mit der Familie, joggen, Eishockey-Fan

2012 hat die Lapp Gruppe in Ludwigsburg das Dienstleistungs- und Logistikzentrum eröffnet und damit neue Maßstäbe gesetzt. Schon von weitem ist es zu sehen, wenn man auf der Autobahn Richtung Ludwigsburg unterwegs ist. Kein Wunder – bei einer Dimension von etwa 30.000 Quadratmetern auf elf Metern Höhe ist das Zentrum eine imposante Erscheinung. Nicht wenige halten das Dienstleistungs- und Logistikzentrum in Ludwigsburg deshalb sogar für den Hauptsitz der Lapp Gruppe…LC6 Luftbild

 

Doch es ist nicht die Größe, die die Anlage besonders macht: Sie setzt auf innovative Techniken und besitzt ein automatisches Hochregallager. Das macht sie zu einer der modernsten ihrer Art. Mich hat interessiert, was genau hinter dieser innovativen Technik des Dienstleistung- und Logistikzentrums steckt und wie es ist, dort zu arbeiten. Gerd Michler, Leiter des Dienstleistungs- und Logistikzentrums, stand mir dafür Rede und Antwort:

 

 

Herr Michler, wie lange arbeiten Sie schon bei Lapp?

Ich arbeite seit über 20 Jahren in der Firma. In der Vergangenheit habe ich bereits die unterschiedlichsten Tätigkeiten und Aufgaben innerhalb der Logistik ausgeübt. Erfahrung als Betriebsleiter habe ich bereits in der Logistik an den Standorten in Stuttgart und Freiberg gesammelt und bin nun seit Inbetriebnahme des Dienstleistungs- und Logistikzentrums in Ludwigsburg auch dort als verantwortlicher Betriebsleiter tätig.

 

Was sind die Aufgaben eines Logistikleiters?

Generell hat man viel mit Menschen zu tun, ob als Führungskraft oder als Kollege. Als Betriebsleiter bin ich in die Steuerung des Tagesgeschäftes integriert, schaue nach Optimierungsmöglichkeiten der Arbeitsprozesse und arbeite regelmäßig auch bei Projekten mit.

 

LC6Und was ist das Besondere an dem Dienstleistungs- und Logistikzentrum? Wie unterscheidet es sich von anderen Anlagen dieser Art?

Im Vergleich zu anderen Standorten haben wir einen sehr hohen Automatisierungsgrad. Zum Beispiel kann unser automatisches Trommellager mit über 70.000 Trommeln, trotz eines hohen Füllgrades, weiterhin einen hohen Service gegenüber unseren Kunden bieten, da die Anlage aus insgesamt 18 Regalbediengeräten besteht und damit die Fahrkapazitäten ausreichend zur Verfügung stehen. Man kann sich das als vollautomatische, schmale Gabelstapler vorstellen. Die machen nicht nur eine deutlich platzsparendere, sondern auch eine schnellere Bearbeitung möglich. Neben dem automatisierten Hochregallager haben wir außerdem ein automatisches Kleinteilelager für Kabelringe.

 

Welche Vorteile bieten diese automatisierten Prozesse?

Wie schon erwähnt, ist das Thema Platz- und Zeitersparnis natürlich ein großer Vorteil. Ein weiterer Vorteil ist, dass durch die zwei Patente der Firma Lapp – der Dorngreifer für Kabeltrommeln und die Systempaletten – sichergestellt werden kann, dass unsere Ware beim Transport nicht beschädigt wird. Das ist bei einem herkömmlichen Transport immer ein Problem. Unsere Dorngreifer fahren ins mittlere Loch der Kabeltrommel und spreizen sich dann zum Anheben auf. Daraufhin stellen die Dorngreifer die Trommeln auf unsere speziellen Systempaletten, die aus Kunststoff hergestellt und mit Rillen versehen sind, die diese dann sicher weitertransportieren. Außerdem bekommen unsere Kunden durch den zentralen Standort Ihre Lieferungen und Sendungen gebündelter: Anstelle von mehreren Paletten oder Kartons sind es jetzt deutlich weniger. Das spart unnötige Transporte und Verpackungen. Wir liefern jeden Tag weit über 4000 Positionen an unsere Kunden aus und haben hier am Standort über 7000 verschiedene Kabel und Leitungen zur Verfügung.

 

Was sind die Besonderheiten und Herausforderungen in diesem größtenteils automatisierten Umfeld zu arbeiten? Und was hat sich für Sie verändert als Sie nach Ludwigsburg gekommen sind?

Die täglichen Herausforderungen sind viel komplexer geworden. Auch das Zusammenspiel zwischen einzelnen Bereichen, Abteilungen und Arbeitsprozessen muss viel besser harmonisiert sein. Eine ganz besondere Herausforderung war zum Beispiel unser fahrerloses Transportsystem nahtlos in den Arbeitsprozess zu integrieren. Es besteht aus 9 Fahrzeugen und verrichtet parallel mehrere logistische Aufträge in unserer Ablängerei. Dadurch hat sich nicht nur die Sicherheit für unsere Mitarbeiter gegenüber herkömmlichen Staplern wesentlich erhöht, sondern ist an diesem Beispiel vermutlich das Thema Industrie 4.0 am weitesten fortgeschritten, weil die Fahrzeuge nicht einmal hinter einem Schutzzaun fahren müssen.

 

Vielen Dank für das Interview Herr Michler! Wir wünschen Ihnen weiterhin viel Spaß und alles Gute in Ludwigsburg!

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