Die Masterarbeit: Logistik & Supply Chain Management

Amazon – der größte Online-Retailer der Welt – ist das beste Beispiel: Mit präzise organisierter Logistik lässt sich ein hervorragendes Geschäftsmodell aufbauen. Kunden können ein Produkt online bequem kaufen und haben es meist schon am nächsten Tag im Briefkasten. Dabei ist beim Kauf die Auswahl an Produkten schier unbegrenzt – umso beeindruckender, dass das Bestandsmanagement bei Amazon einwandfrei und problemlos funktioniert. Im Hintergrund arbeiten natürlich komplexe E-Commerce und Logistik-Systeme, die dazu beitragen, dass die Waren automatisch aus dem Lager kommen, verpackt, etikettiert und entsprechend versandt werden.

Auch wenn Amazon wegen der Arbeitsbedingungen in seinen Warenlagern in Deutschland jüngst starke Kritik einstecken musste, so muss man dem Online-Retailer doch Respekt zollen. Denn die Logistik wurde von dem amerikanischen Konzern auf eine ganz neue Ebene gestellt. Ein ähnliches Szenario erkennt man aktuell bei den Lieferdiensten: Deliveroo und Co. wollen es ermöglichen, dass das bestellte Essen schon wenige Minuten nach der Bestellung frisch vor der Haustür steht. Dies erfordert oftmals die dynamische Routenoptimierung der Fahrer bei der Auslieferung, um Lieferadressen effizient zu verbinden jeweils Lieferzeit zu sparen. Hierzu sind komplexe IT-Systeme zur Verarbeitung und Koordinierung der Bestellungen nötig.

Im Bereich der Logistik gibt es – insbesondere, seit dem Online-Bestellmöglichkeiten für jedermann bestehen – viele spannende und innovative Themen. Von der Verarbeitung von Bestellprozessen, über die Lagerhaltung und Lieferung. In jedem der Prozessschritte in der komplexen Abwicklung von Aufträgen ist kontextbezogener Optimierungsbedarf. Viele Unternehmen nutzen die Möglichkeit, auf Studierende der Betriebswirtschaft mit dem Schwerpunkt Logistik zurückzugreifen und gemeinsam im Rahmen einer Abschlussarbeit ( Bachelor oder Masterarbeit ) an abgegrenzten Projekten innovative und wissenschaftlich basierte Ideen zu entwickeln.

Thema Betriebswirtschaft / Logistik: “Entwicklung einer Bestandsmanagementsstrategie: Analyse der Bestellprozesse, Lieferzyklen und Lagerhaltung zur Identifikation kritischer Prozessschritte”

Jeder, der einmal in der Küche gestanden hat und nach Rezept einen Kuchen backen wollte, der weiß: Meistens fehlt mindestens eine Zutat. Oft muss noch schnell der Gang in den Supermarkt angetreten werden. Blöd, wenn der dann schon um 16 Uhr schon zugemacht hat. Das simple Beispiel verdeutlicht: Die Komplexität, dass die benötigten Waren (im Beispiel: die Zutaten) alle zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort sind, ist nicht zu unterschätzen. Umso schwieriger, wenn das Produkt kein Kuchen mit einer überschaubaren Anzahl von Zutaten ist, sondern eine Sport-Yacht ist, die aus vielen einzelnen Komponenten zusammengebaut ist.

Dieser Herausforderung stellt sich die Bavaria Yachtbau GmbH täglich: Die Sicherstellung des Materialflusses von der Anlieferung der Ware, zur Versorgung der Produktion bis hin zur Lieferung des finalen Produkts an den Kunden ist höchst komplex. Viele Prozessschritte greifen ineinander und müssen ideal aufeinander abgestimmt sein, um die termingerechte Lieferung der Yacht zu garantieren: Wareneingang, Lagerung, Produktionslogistik, Versand, Auslieferung.

Die Bavaria Yachtbau GmbH ist ein Unternehmen, das sich auf den Bau von Segelyachten und Motorbooten spezialisiert hat. Das Unternehmen hat dabei höchste Ansprüche an Material, Produktion und Ausrüstung. Die Bedeutung einer effizienten internen und externen Unternehmenslogistik ist deshalb sehr groß. Für Studierende der Logistik ( BWL, Supply Chain Management ) die Möglichkeit, bei einer Abschlussarbeit die Schwierigkeiten der Logistik-Prozesse in einem Unternehmen kennenzulernen, zu analysieren und zu verbessern. Im konkreten Fall soll insbesondere das Zentrallager der Firma unter die Lupe genommen werden: Wie sieht sieht die Quantität der einzelnen Artikel aus? Was sind die aktuellen Bestände und in welchen Rhythmen werden diese abgerufen bzw. aufgestockt? Wie sieht der Materialfluss im Zentrallager aus? Diese Fragen bilden den Ausgangspunkt für eine Abschlussarbeit (Bachelorarbeit / Masterarbeit / Diplomarbeit), die als schlußendliches Ziel die Optimierung der Intralogistik und des Lagerkonzeptes des Unternehmens hat.

Thema Logistik / Prozessmanagement: “Analyse und Optimierung der derzeitigen Arbeitsabläufe und -strukturen im Bereich der Labor- sowie Prüfplanung.

Zurück zum Kuchen-Beispiel: Zwei Personen haben sich das Ziel gesetzt, gemeinsam einen Apfelkuchen zu backen. Das macht wahrscheinlich auch Sinn, weil der Kuchen lecker ist und die Zutaten billig. Doch die Küche ist klein. Wer übernimmt welche Tätigkeit? Wer mixt den Teig? Wer kümmert sich um das Waschen, Schälen und Schneiden der Äpfel? Wer sorgt dafür, dass der Ofen rechtzeitig vorgeheizt wird? Auch wenn die Koordination in diesem Fall – ehrlicherweise – nicht sehr komplex ist und durch eine einfach Absprache vorab zu bewältigen ist, verdeutlicht es doch: Auch Arbeitsprozesse können komplex und vielfältig sein, insbesondere wenn verschiedene Mitarbeiter zu verschiedenen Zeitpunkten involviert sind.

Genau diese Situation beschäftigt auch Phoenix Contact, ein Familienunternehmen mit mehr als 14.000 Mitarbeitern, das elektrotechnische Komponenten und Lösungen entwickelt, produziert und vertreibt. Im Bereich Überspannungsschutz sollen dabei die Arbeitsabläufe in der Labor- und Prüfplanung optimiert werden. Dazu werden Studierende der Logistik, bzw. BWL-Studierende mit fundierten Kenntnissen im Prozessmanagement und Fokus auf Arbeitsabläufen gesucht, die sich im Rahmen einer Abschlussarbeit (Bachelorarbeit / Masterarbeit) mit diesem Thema näher beschäftigt möchten.

Wie sind die aktuellen Arbeitsabläufe strukturiert? Wer erledigt welche Tätigkeiten in welcher Geschwindigkeit? Wie sind die Abhängigkeiten verschiedener Prozessschritte und wo sind aktuell Engpässe zu identifizieren? Nach einer umfassenden Analyse der Ausgangssituation, sollen die Logistik-Studierenden diese Erkenntnisse mit aktuellen wissenschaftlichen Theorien bezüglich der optimalen Strukturierung von Arbeitsprozessen vergleichen und anschließend einordnen. Darauf aufbauen sollen Schwachstellen identifiziert und natürlich Optimierungsmaßen definiert werden. Dabei sollen die Logistik-Studierenden auf ihre Kenntnisse aus dem BWL-Studium zurückgreifen und bewerten, welche Vorteile und Nachteile gewisse Optimierungsschritte im Gesamtprozessbild haben könnten.

Thema Logistik / Betriebswirtschaft: “Entwicklung eines KPI-Konzepts zur bereichsübergreifenden Auswahl, Erfassung und Auswertung von relevanten firmeninternen Prozessen und Daten zur Unterstützung von Management-Entscheidungen”

Und ein letztes Mal geht es zurück zum Apfelkuchen. Weil der Apfelkuchen bei Freunden und Verwandten ein absoluter Hit war, sollen auf der nächsten Geburtstagsparty gleich vier Apfelkuchen gebacken werden. Wie lange dauert der Prozess jetzt? Werden die einzelnen Prozessschritte schneller absolviert als beim ersten Mal? Um dies zu evaluieren, muss natürlich zunächst einmal festgelegt werden, was genau gemessen werden soll. Und vor allen Dingen: Was hilft das Messen, um den Prozess zu verbessern und zu optimieren?

Solche Schwierigkeiten gibt es – im größeren Rahmen – natürlich auch in Unternehmen. Insbesondere in der Medizintechnik gibt es natürlich höchste Anforderungen an das Qualitätsmanagement, weshalb zu jedem Prozessschritt eine möglichst standardisierte Vorgehensweise zu protokollieren ist. Auch Hepa Wash, ein Medizintechnikunternehmen mit Sitz in München, welches eine innovative Leberunterstützungstherapie entwickelt hat, beschäftigt sich intensiv mit verschiedenen Kennzahlen. Denn als Medizintechnik-Unternehmen ist Hepa Wash auch nach EN ISO 13485 zertifiziert. Im Rahmen dieser Zertifizierung gibt es auch einen periodischen Management Review, der sich damit befasst, ein möglichst präzises Abbild über den Stand in den verschiedenen Abteilungen zu liefern.

Die relevanten Kennzahlen – im BWL-Jargon auch KPIs genannt, also Key Performance Indicators – sollen so erfasst werden, dass Management-Entscheidungen möglichst datengetrieben getroffen werden können. In diesem Rahmen sucht das Unternehmen Unterstützung von BWL- und Logistik-Studierenden mit viel Prozesserfahrung, die sich diesen Themen im Rahmen einer Abschlussarbeit widmen möchten. Es soll ein KPI-Konzept zur bereichsübergreifenden Auswahl, Erfassung und Auswertung von relevanten firmeninternen Daten erarbeiten werden, um die systematische Erfassung, Analyse und Bewertung von Frirmenprozessen zu ermöglichen. Dabei können die Studierenden im Rahmen der Abschlussarbeit (Bachelorarbeit / Masterarbeit ) sowohl qualitative Daten erheben – also Interviews mit den Bereichsleitern führen – , als auch auf quantitative historische Datenerhebungen zurückgreifen. Im Einklang mit den Anforderungen von EN ISO 13485 soll danach aufgezeigt werden, welche Kennzahlen die größte Relevanz für das Geschäftsmodell haben und wie das Management Reporting verbessert werden kann. Studierende der BWL / Logistik können also das “Management Cockpit” eines Unternehmens kennenlernen und somit direkt eintauchen in die Geschäftsführungsprozesse eines Medizintechnikunternehmens.

Weitere Themen aus dem Bereich Logistik / Supply Chain Managment / BWL gibt es natürlich auch auf www.die-bachelorarbeit.deund www.die-masterarbeit.de .