Masterarbeit im Bereich Umwelt- und Energietechnik

Der Ausstieg aus der Atompolitik war in Deutschland vor einigen Jahren ein heiß debattiertes Thema. Doch Ereignisse wie die Atom-Katastrophe in Folge des Tsunamis bei Fukushima haben auch bei den höchsten Politiker das Bewusstsein geschärft, dass ein Ausstieg aus der Atomkraft politisch unumgänglich war. Energiekonzerne stellt die schrittweise Abschaltung der Atomkraftwerke immer noch vor große Herausforderungen. Umso wichtiger sind Investitionen in nachhaltige Energie: Wind, Solar- und Wasserkraft.

Eine Disziplin der Ingenieurwissenschaften, die in diesem Zuge eine starke Aufwertung erhalten hat, ist die Energie- und Umwelttechnik. Diese Spezialisierung im Rahmen des Maschinenbau-Studium ist an einigen Hochschulen auch bereits als einzelner Bachelor-Studiengang wählbar. Auf Master-Niveau gibt es schon seit einigen Jahren entsprechende Studiengänge. Im Rahmen des Studiums wird den angehenden Ingenieuren der Umwelt- und Energietechnik dabei nicht nur vermittelt, wie Anlagen zur Produktion erneuerbarer Energien geplant und betrieben werden. Auch die effiziente und umweltschonende Produktion an sich steht im Fokus der technisch-ingenieurwissenschaftlichen Lehrveranstaltungen. In vielen Betrieben gibt es dabei aktuell sogar schon eine eigene Abteilung, die sich nur mit Fragen des Umweltmanagements beschäftigt. Studierende der Umwelttechnik / Energietechnik werden im Laufe ihres Studiums befähigt, die Rahmenbedingungen für ein betriebliches Umweltmanagement konzeptionell zu durchdringen und die Grundbedingungen für die Implementierung in der Praxis zu verstehen.

Im Bereich der Umwelt- und Energietechnik ergeben sich deshalb natürlich immer wieder spannende Themen für Studierende der Ingenieurwissenschaften. Wir wollen exemplarisch drei Themengebiete näher beleuchten, um Euch die Bandbreite der verfügbaren Themen näher zu bringen.

Thema Umwelttechnik / Umweltmanagement / Energietechnik: “Anwendung von Umwelttechnologien in der Metallverarbeitung – eine Potentialanalyse”

Eine umweltschonende Produktion ist nicht nur für die mediale Kommunikation wirksam, sondern hat auch direkten Einfluss auf die Gewinn- und Verlustrechnung von Unternehmen. Denn Energieeinsparungen sind meist auch mit direkten Kosteneinsparungen verbunden. Gleichzeitig ermöglicht es ein aktives Abfall- & Gefahrstoffmanagement oftmals auch, neue Umsatzquellen zu generieren bzw. das Geschäftsmodell entlang der Wertschöpfungskette weiterzuentwickeln. Viele Unternehmen greifen bei den Umgestaltungsmaßnahmen, die sie in Produktion und Organisation vornehmen, auf die Richtlinien zurück, die von Zertifierungsgesellschaften angeboten werden.

Eine der prestige-trächtigsten Zertifizierungen ist ISO 14001, eine internationale Umweltmanagementnorm, die Standards und Richtlinien an Umweltmanagementsysteme festlegt. Hierzu zählen insbesondere Standards zu Ökobilanzen und Umweltmanagement-Prozessen. Unternehmen, die ihre Kennzahlen offenlegen, können eine Zertifizierung bekommen, die für externe Stakeholder oftmals wichtig ist. Auch die Firma kößler technologie GmbH sieht im Bereich Umwelttechnologien noch viel Potential und bietet deshalb ein Thema für eine Masterarbeit in diesem Bereich an.

Studierende der Umwelttechnik / Energietechnik oder sonstiger ingenieurwissenschaftlicher Studiengänge, die sich für Fragestellungen im Bereich von Umwelttechnologien begeistern, sollen verschiedene Produktionsprozesse in der Firma detaillierter unter die Lupe nehmen. Dabei soll die Metallverarbeitung zunächst im Fokus der Abschlussarbeit stehen. Hier soll analysiert werden, wie eine energieeffizientere Produktion erreicht werden kann und welche Potentiale sich durch den Einsatz weiterer Technologien noch ergeben. Für Studierende der Umwelt- und Energietechnik also eine gute Möglichkeit, um an einem konkreten Beispiel den Nutzen neuer Technologien zu identifizieren und zu quantifizieren und einen aktiven Beitrag im Umweltmanagement zu leisten. Eine Abschlussarbeit kann in solchen Fällen natürlich auch immer ein guter Referenzwert sein, um sich später bei Firmen in einem ähnlichen Bereich zu bewerben.

Thema Umwelttechnik / Wirtschaftsingenieurwesen: “Strategieentwicklung für neue Märkte in der Umweltmesstechnik: Durchführung einer Markt- und Wettbewerbsanalyse und Entwicklung von Handlungsempfehlungen”

Im Bereich der Umwelttechnologien ist natürlich technisch sehr viel Bewegung. Innovationen in den Erneuerbaren Energien sind stets ein großes Thema und spätestens seitdem das amerikanische Unternehmen Tesla mit seinen elektrischen Autos auch im Batteriemarkt mitmischt, ist auch in der Energiespeicherung wieder einiges an Dynamik zu erkennen. Viele der kleineren technischen Innovationen – wie beispielsweise in der Umweltmesstechnik – müssen dabei natürlich auch immer, ihren Produkteigenschaften entsprechend, vertrieben werden.

Studierende der Ingenieurwissenschaften (Fachgebiet: Umwelt- und Energietechnik) haben dabei natürlich den Vorteil, sehr gutes Schnittstellenwissen zu haben. Fundierte Kenntnisse über die technischen Eigenschaften bestimmter Produkte wie auch Erfahrungen bezüglich der Anwendungsbereiche können entscheidend sein, um den Vertrieb bestimmter Umwelttechnologien fachgerecht zu begleiten. Bei der SICK AG in Dresden bietet sich Studierenden im Rahmen einer Abschlussarbeit genau hier die Chance, Markt- und Wettbewerbsanalysen im Bereich der Umweltmesstechnik durchzuführen und anschließend Handlungsempfehlungen zu generieren, die an der Schnittstelle zwischen Produkt und Vertrieb zu verorten sind. Im Rahmen einer solchen Abschlussarbeit, sollen letztlich natürlich auch Technologien bewertet und verglichen werden, um zu identifizieren, wo existierende Technologien der Umweltmesstechnik des Unternehmens einen wettbewerbsvorteil haben und wie dieser technisch nachzuvollziehen ist.

Die SICK AG, die weltweit mehr als 7.000 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen beschäftigt, gehört zu den Markt- und Technologieführern in der Sensorelektronik und bietet für eine Abschlussarbeit im Bereich Umweltmesstechnik natürlich ein sehr spannendes und inspirierendes Umfeld.

Thema Energietechnik: “Analyse der Heizungsverteilung in einer Produktionshalle mit Schwerpunkt Pumpen und hydraulischem Abgleich sowie die Ermittlung des damit verbundenen Energieeinsparpotentials”

Viele Unternehmen, die sich intensiver mit ihrer Energiebilanz und möglichen Optimierungspotentialen beschäftigen, beginnen normalerweise zunächst die eigenen Produktionsprozesse effizienter aufzustellen und hier eine kontinuierliche Verbesserungsmentalität zu etablieren. Aus betriebswirtschaftlicher Pespektive macht der Ansatz insbesondere dann Sinn, wenn sich eine kurzfristige Investition auch langfristig in signifikanten Ersparnissen bemerkbar macht.

Das Unternehmen Poggenpohl, eine internationale Küchenmarke, entwickelt und produziert Komplettküchen im Premium-Segment in mehr als fünf Produktionshallen. Da das Unternehmen kontinuierlich wächst, sind in den letzten Jahren auch immer wieder neue Hallen hinzugekommen. Erstmals ist jetzt auch die Heizungsanalage für diese Produktionsstätten erweitert und erneuert worden. Für Studierende der Energietechnik bietet sich in diesem Rahmen die Möglichkeit, die Heizungsverteilung bei einer Masterarbeit detaillierter zu betrachten. Dabei sollen die Energietechnik-Studierenden zunächst einen Heizungsplan, basierend auf wissenschaftlichen Erkenntnissen, erstellen und im Anschluss daran ermitteln, inwiefern die optimale Heizungsverteilung durch Pumpen mit hydraulischen Abgleich im Hinblick auf Energiesparpotentiale erreich werden kann.

Dabei sollen die Studierenden bei der Abschlussarbeit nicht nur auf die Datenbasis des Unternehmens zurückgreifen, sondern auch mit externen Pumpenherstellern zusammenarbeiten. Eine besondere Herausforderung für Energietechnik-Studierende, die im Projektmanagement auch schon erste Erfahrungen gesammelt haben und sich zutrauen, verschiedene Parteien (externe Dienstleiter, Unternehmen, Professor) zu koordinieren.

Weitere Themen aus dem Bereich Umwelt- und Energietechnik gibt es natürlich auf www.die-masterarbeit.de – immer eine gute Adresse, um die Themensuche nach der Abschlussarbeit zu beginnen.