Die Betreuung der Masterarbeit

Für den Erfolg der Masterarbeit ist es oftmals nicht nur entscheidend, welches Thema Du auswählst, sondern auch, welcher universitäre Betreuer Dir zur Seite steht. Das Forschungsgebiet Deines Betreuers muss natürlich zum Thema Deiner Abschlussarbeit passen. Gleichzeitig solltest Du, sobald Du Dich mit einem Professor oder wissenschaftlichen Mitarbeiter auf eine Betreuung geeinigt hast, das Betreuungsverhältnis schriftlich fixieren. Dies mag oftmals etwas überzogen klingen, gerade wenn Du schon mit Deinem Betreuer schon aus dem Studium kennst. Aber die Erfahrung besagt: ein klar strukturiertes Betreuungskonzept kann Dir während der Bearbeitung Deiner Masterarbeit helfen, stets den validen externen Input zu bekommen. Wir haben für Euch zusammengefasst, wie der  Weg zu einem guten Betreuungskonzept im Idealfall konzipiert sein sollte.

Schritt 1: Das Erstgespräch mit dem Betreuer Deiner Masterarbeit – Eingrenzung des Themengebiets

Sobald Du eine grobe Idee hast, welchem Thema Du Dich in Deiner Abschlussarbeit widmen möchtest, kannst Du Kontakt zu potentiellen Betreuern aufnehmen. Aus den Lehrveranstaltungen hast Du wahrscheinlich schon guten Kontakt zu einigen wissenschaftlichen Mitarbeitern. Diese Kontakte dienen als gute Möglichkeit, Dein Thema in einem unverbindlichen Erstgespräch zu diskutieren. Deine eigenen Erwartungen an das Thema können so mit denen des Betreuers angereichert werden. Ziel des Gesprächs sollte sein, dass ihr Euch auf ein Datum für die Präsentation einer kurzen Ideenskizze einigt.

Schritt 2: Vereinbarung eines Learning-Agreements für die Masterarbeit

Nach der Präsentation Deiner Ideenskizze solltest Du mit Deinem Betreuer den Umfang und die Eingrenzung des Themas noch einmal detailliert besprechen. Oftmals erhälst Du auch noch wertvolle Hinweise bezüglich zusätzlicher Quellen oder Literatur. Dein Betreuer kennt natürlich den wissenschaftlichen Diskurs gut und kann Dich dementsprechend in die richtige Richtung für Deine Masterarbeit weisen. Gleichzeitig solltest Du dieses Treffen nutzen, um mit Deinem Betreuer ein “Learning Agreement” aufzusetzen, in dem Ihr die gegenseitigen Erwartungen festhaltet. Einige Universitäten und Hochschulen verpflichten sogar dazu, diese “Verträge” zu verschriftlichen. Aber was genau sollte in dem “Learning Agreement” stehen?

Grundsätzlich kann das “Learning Agreement” Deiner Masterarbeit natürlich vielfältige Punkte enthalten und Du kannst den Schwerpunkt meist frei wählen, wenn Deine Hochschule oder Universität kein bestimmtes Muster für ein solches Dokument hat. Folgende Punkte könnten in dem “Learning Agreement” festgehalten werden:

  • Zu welchem Teil der Arbeit erwartest Du die meiste Betreuungsleistung (Theorie, Methodologie, Analyse, Struktur, Prozess etc.)
  • Wie oft möchtest Du Dich mit Deinem Betreuer treffen? Wie sollen die Treffen von Deiner Seite vorbereitet werden? Welchen Input erwartest Du jeweils?
  • Wie oft möchtest Du, dass Dein Betreuer einzelne Teile des Manuskripts Deiner Masterarbeit liest?
  • Welche Rolle soll der Betreuer spielen? Welche nicht? Wie unabhängig möchtest Du agieren?
  • Welche Verpflichtungen möchst Du eingehen? Wie oft und wie wollt ihr kommunizieren? (insbesondere relevant, wenn Du Dich für die Recherche Deiner Masterarbeit nicht in Deiner Uni-Stadt aufhälst)
  • Wie soll der Zeitplan bezüglich erster Drafts für Stuktur, Literaturübersicht, Methodologie und Empirie mit klar definierten Meilensteinen aussehen?

Schritt 3: Zwischenbesprechungen und Präsentationen bis zur finalen Abgabe der Masterarbeit

Basierend auf den ersten Gesprächen mit Deinem akademischen Betreuer erstellt dieser normalerweise schon ein Kriterienraster für die Bewertung. Dies beinhaltet natürlich die normalen Kriterien, wie sie einer jeden wissenschaftlichen Arbeit zugrunde gelegt werden. Gleichzeitig orientiert sich die Bewertung aber natürlich auch stets an dem Anspruch, auf den Du dich bilateral mit Deinem Betreuuer geeinigt hast.

Während der – im “Learning Agreement” vereinbarten – Zwischenbesprechungen und/oder -präsentationen bekommst Du noch einmal direktes Feedback bezüglich Deines Fortschritts. Dein Betreuer kann Dich in die richtige Richtung weisen, wenn er glaubt, dass Deine aktuellen Erkenntnisse nicht für eine befriedigende Leistung ausreichen würden. Gleichzeitig erhälst Du Anregungen, wie Du Deine Masterarbeit noch verbessern kannst, um eine hervorragende Abschlussnote zu erhalten. Dies gibt Dir – obgleich der wissenschaftliche Prozess natürlich ergebnisoffen ist – im Prozess der Bearbeitung die nötige Sicherheit, dass Du Dich auf einem guten Weg in Richtung Ziel befindest. Dein Betreuer wird auch – je nach dem wie ihr es vereinbart habt – einzelne Abschnitte Deiner Abschlussarbeit lesen und Dir für Formalien und Struktur noch Anregungen geben. Nichtsdestotrotz solltest Du zum Gegenlesen natürlich nochmal einige externe Parteien bemühen, beispielsweise Kommilitonen, Eltern, Freunde oder Verwandte. Ein Blick von außen verleiht Deiner Abschlussarbeit den letzten Schliff. Einer termingerechten Einreichung des Dokuments sollte nichts im Wege stehen.

Tipp: Sollte es doch im Ablauf zu ungeplanten Verzögerungen kommen, gibt es in den meisten Prüfungsordnungen die nötige Flexibilität, sodass man einige zusätzliche Wochen Bearbeitungszeit zur Fertigstellung der Masterarbeit erhält.